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DORMAGO

Grandioses „Affentheater“ war „außer Rand und Band“

06.05.2019 / 17:33 Uhr — Dormago

Dormagen. Es ist der spezielle Humor des Affentheaters, der jetzt wieder über tausend Menschen an zwei Tagen in der Aula des Knechtstedener Norbert-Gymnasiums zum Lachen brachte. Interessanterweise kommen zu Herbert Knebel und seinem Team oft mehr Männer als Frauen. Woran das wohl liegen mag? Die schon in die Jahre gekommene Truppe hat jedenfalls nichts von ihrer Originalität mit Wortverdrehungen, ungewöhnlichen Erlebnissen und Geschichten oder auch schon mal derben Gags verloren. Was Uwe Lyko (alias Herbert Knebel, Gesang/Gitarre), Martin Breuer (Ernst Pichl, Bass), Detlef Hinze (Der Trainer, Drums) und Georg Göbel-Jakobi (Ozzy Ostermann, Gitarre) musikalisch mit Songs von David Bowie, über CCR bis Pink Floyd präsentieren ist auf jeden Fall vom Feinsten.

Die NGK-Aula mit ihrer auch nicht mehr ganz jungen Bühne bekommt beim 15. Affentheater-Programm „Außer Rand und Band“ gleich ihr Fett weg: „Das sieht hier ja fast so aus wie im DDR-Palast der Republik.“ Der Veranstaltungsort fasziniert das Quartett: „Knechtsteden hört sich ja an wie eine Sklavenfarm.“ Das Alter spielt beim Affentheater eine große Rolle: „1958, 1962, 1970, 1994, 2002 - früher wusste ich sofort, wann Brasilien Weltmeister geworden ist. Heute hab ich das vergessen“, stellte Knebel fest. Der Robo-Staubsauger Erwin, den er nach vier Stücken Schwarzwälder-Kirsch mit Cholesterinschaden in die Knie gezwungen hatte oder die Pil(s)z-Tour in die Eifel - bei Knebels Anekdoten bleibt kein Auge trocken. Der chaotische Junggesellenabschied seines 72-jährigen Kumpels (moderner Kindergeburtstag auf höchstem Niveau) führt natürlich zur Diskussion über die Ehe unter der Fragestellung „Sackgasse oder Irrtum“?

Die Kreuzfahrt mit der „SM“ äh „MS Monika“ leidet unter einer Verwechslung und der Konsequenz, im TV nur die beiden Programme Bibel TV und Teleshopping sehen zu können. Das Treffen der anonymen Bußgeldopfer kommt zum Ergebnis, dass es sich bei scheinbaren Vergehen doch immer nur um Kavaliersdelikte handele... Diverse Probleme werden musikalisch verarbeitet, denn Ozzy Ostermann hat immer wieder „alles im Lied verarbeitet.“ Hervorragend sind die Cover-Songs, die wie „Meinerzhagen“ mit eigenen Texten versehen sind. Aus der Bee Gees-Nummer „Stayin´ alive“ wurde „Alles wird steif“, statt „We don´t need no education“ von Pink Floyd heißt es „Wir brauchen keine Politessen“ und aus Tina Turners „Simply the Best“ „Ich stink wie die Pest“. Herbert Knebel erscheint dazu im goldenen Lycra-Fummel mit Löwenmähnen-Perücke und gesteht seine Hitzewallungen unter den Synthetik-Klamotten. Gerade noch Tina ist er bald drauf Udo Jürgens im weißen Bademantel...

Die beiden Affentheater-Abende hatte das städtische Kulturbüro in Zusammenarbeit mit dem Norbert-Gymnasium und der Kölner Agentur Schönhauser Promotion angeboten. Es waren die beiden letzten Veranstaltungen im laufenden Schuljahr. Weiter geht es in der NGK-Aula am Mittwoch, 20. November, um 20 Uhr mit „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs live: Dahin, wo es weh tut“. Karten für die Fußball-Show mit Arnd Zeigler sind unter anderem in der City-Buchhandlung, Kölner Straße 58, und im Kulturbüro im Kulturhaus Dormagen erhältlich. Das Kulturbüro nimmt Kartenbestellungen entgegen, Tel.: 02133 257338 oder per Mail.

 

Fotoquelle: Dormago / duz

Pressefotos
Herbert Knebel als Tina Turner
Herbert Knebel als Tina Turner
Herbert Knebel mit Ozzy Ostermann
Herbert Knebel mit Ozzy Ostermann
Ozzy Ostermann mit dem Trainer am Schlagzeug und Ernst Pichl (Bass)
Ozzy Ostermann mit dem Trainer am Schlagzeug und Ernst Pichl (Bass)